Teamleitertraining – Die Macht der Sprache

Teamleiter-Rhetoriktrainings, um die interne Kommunikation zu verbessern!

Weil wir bei unserem Teamleitertraining bei Susanna Fink so viele interessante Dinge gelernt haben, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen, hier noch ein zweiter Blogartikel zu diesem Thema.

Für alle die den Ersten nicht gelesen haben: hier geht’s zu den Tipps und Tricks.

Macht und Kraft der Sprache

Diesmal wollen wir die Macht und die Kraft behandeln, die die Sprache in sich birgt und wie man diese für sich und zu seinem Vorteil nutzen kann.

Die Wirkung von Worten

Dafür ist es erst einmal wichtig zu verstehen, wie unterschiedliche Worte wirken. Denn wenn Sie die Wirkung Ihrer Worte wirklich verstehen, können Sie daran arbeiten, diese noch besser für sich und Ihre Anliegen zu nutzen.

  • Verstärker und Filter

Mit Ihrer Sprache erzeugen Sie immer Bilder im Kopf und Gefühle im Bauch Ihres Gegenübers. Überlegen Sie daher immer genau, welche Bilder und Emotionen Sie hervorrufen möchten. Unterscheiden Sie Verstärker (positive Formulierungen und Worte) und Filter (negative Formulierungen und Worte)

  • Weichmacher und Softsprache

Wenn Sie zu langatmig und weich formulieren, können Sie schnell unsicher, wenig überzeugend und im schlimmsten Fall inkompetent wirken. Besonders gefährlich sind dabei Füllworte, Konjunktive und aussagelose Phrasen und Worte wie „Ich glaube, dass man schon sagen kann, dass…“, „Grundsätzlich“, „wahrscheinlich“, etc.

„Im Großen und Ganzen würde ich Ihnen eigentlich das Produkt X empfehlen.“ – Wären Sie da überzeugt?

  • Sprachmüll und Floskeln

Sprachmüll, also Worte und Phrasen, die Sie ersatzlos streichen könnten, sollten Sie in den meisten Fällen einfach ersatzlos streichen.

„erteilter Auftrag“, „telefonischer Rückruf“, „getroffene Entscheidung“, „ich möchte Sie einladen/begrüßen“, „ich für meinen Teil finde, dass…“, etc.

Achten Sie also darauf, wie Sie mit wem und in welcher Situation sprechen. Denn auch die zwischenmenschliche Beziehung, die Sie mit Ihrem Gegenüber haben, nimmt Einfluss auf die Wirkung Ihrer Worte.

Bleiben Sie wachsam, bedacht und aufmerksam in Ihrer Wortwahl und nutzen Sie die Wirkung Ihrer Sprache für sich!

Erfolgreich kommunizieren, motivieren, argumentieren

Um erfolgreich, effizient und punktgenau zu kommunizieren, reicht es aber meistens nicht, die richtigen Worte und Floskeln zu verwenden. Sie müssen Ihren Gesprächspartner in seiner Gedankenwelt abholen und ihn mit in Ihre eigene nehmen.

Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Ein Meister in diesem Gebiet zu sein, kann Ihnen jedoch enorme Vorteile bringen:

  • Schnelleren Zugang zu Ihrem Gesprächspartner
  • Punktgenaue Information ohne Missverständnisse
  • Positives Gesprächsklima

Und das ist was Sie dafür brauchen:

  • Kommunikations-Basics (Tipps und Tricks finden Sie hier)
  • Selbstmotivation
  • Menschenkenntnis und -Verständnis

Falls Sie bei Gesprächen schon im Vorhinein das Gefühl haben, dass Widerstand von Ihrem Gesprächspartner kommen wird, ist es hilfreich sich gleich noch etwas besser vorzubereiten:

Power Rhetorik – 6 Tipps

Bei komplizierteren Gesprächen sollte man grundsätzlich zwei unterschiedlichen Bereichen Aufmerksamkeit schenken: Die rhetorischen Maßnahmen und die psychologischen Maßnahmen. Psychologisch gilt es auf die Beziehungsebene zu achten, nicht zu werten, Lob zu verteilen, wenn es angebracht ist und seinem Gegenüber ein positives Gefühl zu geben. Rhetorisch sollte eine Gesprächsstrategie vorbereitet werden, dazu nachfolgend einige Tipps.

1. Überzeugend argumentieren

Um überzeugend zu sein brauchen Sie einen kraftvollen Sprachstil:

  • Verwenden Sie keine Weichmacher (Füllworte, Konjunktive)
  • Entschuldigen Sie sich nicht (es tut mir leid, aber …)
  • Stellen Sie keine unbeendeten Aussagen in den Raum (können wir schon so machen …)
  • Formulieren Sie Aussagen statt Fragen
  • Stellen Sie sich selbst nicht klein dar (ich verstehe nicht viel davon, aber …)
  • Verwenden Sie explizite statt impliziten Aussagen

Zusätzlich sollten Sie auf deutliche Formulierungen achten. Dabei geht Qualität vor Quantität! Drücken Sie sich in kurzen Sätzen (10-14 Worte) und gebräuchlichen Worten aus. Gliedern Sie außerdem Ihren Gedankenlauf immer so, dass er einfach nachvollziehbar ist.

2. Problem Switch

Was machen, wenn jemand mit einem Problem zu Ihnen kommt, dass Ihrer Meinung nach nicht stimmt? Es gibt zwei gute Möglichkeiten sich auszudrücken:

  • Das Gegenteil ist der Fall
  • Das sehe ich anders

„Das Glas ist halb leer!“

  • Das Gegenteil ist der Fall, ich kann mir jederzeit nachschenken
  • Das sehe ich anders, es ist halb voll

Dabei ist es noch wichtig, dass der Vorwurf, also das Problem, von Ihnen nicht wiederholt werden sollte. Denn im Kopf Ihres Gegenübers entstehen Bilder, die 4-6 Sekunden im Gedächtnis bleiben. Wenn Sie also zu Beginn Ihrer Aussage den Vorwurf wiederholen, könnte der Rest, den Sie sagen, untergehen.

3. Bedingt zustimmen

Bedingt etwas zuzustimmen ist natürlich nur empfehlenswert, wenn Ihrer Meinung nach auch wirklich objektiv etwas stimmt. Wenn, dann kann es aber eine gute Möglichkeit sein, sein Gegenüber einerseits zu bestärken und ihm das Gefühl zu geben, dass seine Meinung auch richtig ist und andererseits seine eigene Perspektive unterzubringen.

…ja das stimmt, UND genauso wichtig ist, dass…

…ja es stimmt, dass Red Bull ungesünder ist als Wasser. Genauso stimmt es aber, dass mich Red Bull abends munterer macht als Wasser. Und ja, es ist trotzdem ungesund, deswegen trinke ich nur sehr wenig davon.

4. Kritik in Wünsche umformulieren

Kritik führt oftmals schnell dazu, dass Gesprächspartner blockieren und in die Verteidigung gehen. Darum ist es empfehlenswert und erfolgsversprechender, anstelle von Kritik Wünsche zu formulieren.

„Du hörst mir nie zu.“

Beim nächsten Mal würde ich mir wünschen, dass du auch meine Meinung in Betracht ziehst.

„Sie haben mich wieder nicht rechtzeitig informiert.“

Könnten Sie mir nächstes Mal zwei Tage vorher Bescheid geben, damit ich genug Zeit habe mich vorzubereiten?

„Du brauchst zu lange.“

Beim nächsten Mal wäre es mir lieber, wenn du dich nicht so sehr in Kleinigkeiten vertiefst, sondern dich mehr knackig auf das Wesentliche konzentrierst.

5. Ich-Botschaften

Ich-Botschaften kommen meistens besser und konstruktiver beim Gegenüber an, denn Du-Botschaften bewerten den anderen und bringen ihn wieder in eine verteidigende Position.

„Du solltest deine Mitarbeiter etwas autoritärer führen.“

Ich würde mir als Mitarbeiter wünschen, etwas mehr Autorität zu spüren.

„So vergraulst du den Kunden – Mach doch wenigstens ein halbwegs gutes Angebot.“

Ich würde das Angebot so und so formulieren, damit wir eine Möglichkeit haben, dass es akzeptiert wird.

6. Positiv ausdrücken

Statt den Fokus bei Ihren Aussagen auf das Problem zu legen, konzentrieren Sie sich lieber auf die Lösung und führen Sie auch Ihr Gegenüber in diese Richtung. Dies wird die Wirkung massiv ändern!

„Schade, dass wir den ersten Platz so knapp verpasst haben.“

Wir sind Zweiter geworden, wie toll. Beim nächsten Mal geben wir uns noch mehr Mühe!

„Es war ein Fehler, dass du am Anfang des Gesprächs deinen Namen gesagt hast.“

Das Gespräch war sehr gut. Es könnte nur noch besser sein, wenn du das nächste Mal deinen Namen statt am Anfang am Ende sagst.

Wir hoffen sehr, Ihnen mit diesem Beitrag geholfen zu haben. Bei Fragen, Anliegen etc. kontaktieren Sie uns gerne jeder Zeit.